Date / Datum
Samstag 11.07.2009

Secteurs / Sektoren
Champéry / Les Crosets
Avoriaz / Montriond

Météo / Wetter
Nebel, Bewölkt

Attente / Wartezeiten
Min

Les départs selon horaire sont calculés par 0 minutes. Sauf en cas de retard ou en raison des fort affluences qu'il fallait attendre le prochain départ.
Planmässige Abfahrten werden als 0 Minuten berechnet. Es sei denn es kommt zu Verspätungen oder aufgrund von Grossandrang muss die nächste Abfahrt abgewartet werden.



Installations ouverte / Geöffnete Anlagen

Installations fermée / Geschlossene Anlagen

Gefahrene AnlagenChampéry - Croix de Culet
Les Crosets - Marcheuson
Les Crosets - Pointe de Mossette
Lindarets
Prodains
Brocheaux - Mossettes

Nach den drei Ausflüge in die Region Gstaad war es wieder mal Zeit in die Portes du Soleil zu fahren. Dank dem unbeständigen Wetter in diesem Sommer hiess es regelmässig den Wetterbericht studieren und den richtigen Moment abwarten. Endlich wurde für den folgenden Samstag einigermassen anständiges Wetter angekündigt und somit packte ich die Gelegenheit
Mit der S-Bahn um 6 Uhr ging es nach Bern und mit dem Inter City nach Lausanne. Kurz vor Lausanne begann ich ein bisschen nervös zu werden, da der Zug plötzlich anhielt und sich während ein paar Minuten gar nichts mehr bewegte. Nach gut 5 Minuten rauschte ein Gegenzug durch und mein Zug setzte sich wieder in Bewegung. Aber dafür herrschte ein banges Kribbeln im Bauch, weil ich nicht wusste ob der Anschlusszug in Richtung Brig die Verspätung abwartet. Zum Glück hat der Zug gewartet,denn eine Folgeverspätung von 60 Minuten hätte mich ziemlich genervt, und da er gerade auf dem Gleis gegenüber stand musste man nur über das Perron hüpfen so dass das Umsteigen in einem flotten Tempo über die Bühne ging. Überraschenderweise war dieser IR sehr gut besetzt. Aber nicht von Pendler, die zur Arbeit fuhren sondern von Wanderer und sonstigen Ausflügler. In Aigle stieg ich in einen der modernen Doppeltriebwagen der AOMC um, der mich pünktlich nach
Champéry führte. Für mich war es das erste Mal seit über 10 Jahre dass ich wieder mal mit dem Zug bis nach Champéry fahren konnte. Im letzten Sommer war ja die Bahnstrecke wegen Bauarbeiten gesperrt und es wurde ein Busersatz eingerichtet.
An der Kasse der Pendelbahn löste ich einen sogenannten Multi-Pass. Irgendwie wirkte der Kassier fast ein bisschen überrascht dass ich ihm einfach die Key Card hingehalten habe und den Multi-Pass bestellt habe. Scheint so als wäre das Angebot noch nicht so bekannt. Aber es ist schon eine super Sache wenn man als Wanderer eine "Tageskarte" für 9 Franken kaufen kann. Da sind ja fast die Einzelfahrten teurer und im letzten Jahr musste ich für die Tageskarte noch über 20 Franken bezahlen.
Danach ging es zum Eingang der Pendelbahn. Ein netter Kabinenführer stand in der Nähe des Drehkreuzes und wollte mir erklären, wie ich die Key Card hinhalten muss. Er hat mir auch ganz stolz erwähnt dass ich nun mit allen Bergbahnen fahren kann. Er wäre wohl ziemlich enttäuscht gewesen, wenn ich ihm gesagt hätte dass ich die berührungslosen Skipasslesegeräte und den Geltungsbereich vom Ticket kenne. Die Kabine war schon recht gut besetzt. Aber die grösste Fläche wurde von den Mountain Bikes versperrt. Von dem her ist es irgendwie verständlich dass der Multi-Pass nur für Fussgänger gilt und Mountain Biker immer noch die wesentlich teurere Tageskarte kaufen müssen. Pünktlich um 9:30 schwebte die Kabine aus der Station. Meine Freude hielt sich aber in Grenzen. Je näher die Kabine zur Streckenmitte kam, desto dichter wurden die Wolken. Und nach der Passage der ersten Stütze hat man praktisch überhaupt nichts mehr gesehen. Tja, da hat mich der Wetterfrosch schlecht beraten... Wenigstens war die Bergstation gerade oberhalb der Nebeldecke so dass man zur Bergstation der neuen 8er Sesselbahn aus Les Crosets rüber blicken konnte. Na dann nichts wie dort hin. Bin ja noch nie mit einer 8er Sesselbahn gefahren.
Als ich vor der Bergstation stand hatte ich so meine Zweifel ob man da überhaupt ins Tal runter fahren darf. Denn auf den ersten Blick sah es nicht danach aus als hätte es da einen Einstieg für die Talfahrt. Weder ein Drehkreuz noch ein Schild hätte einen Hinweis gegeben. Erst als der Liftwart aus dem Häuschen kam und mir deutete ich soll den Kieshaufen hinaufsteigen, war mir klar dass man mit diesem Lift eben doch in Richtung Tal fahren kann. Mag sein dass im ersten Betriebsjahr noch nicht Alles perfekt fertig gestellt worden ist. Eigentlich freute ich mich auf eine rasante Fahrt. Aber wohl mangels Frequenz bzw. vielleicht dürfen sie beim Transport von Fussgänger gar nicht schneller fahren, da der Lift in der Talstation einen 90° Einstieg hat, wurde die Fahrt zu einer eher langfädigen Angelegenheit. Hatte nicht wirklich den Eindruck dass ich im Gegensatz zum alten fixen Sessellift viel Zeit gewonnen habe. Vorallem war es eine Fahrt ins Ungewisse. Kaum hat der Sessel die Bergstation verlassen tauchte man im Nebel ein und die Sicht war gleich Null. Auf jeden Fall war es absolut unmöglich während der Fahrt ein paar anständige Fotos zu knipsen. Meine Premiere auf einer 8er Sesselbahn hätte ich mir schon ein bisschen anders vorgestellt.
In Les Crosets ging es rüber zur Station vom TGV des Mossette. Wegen dem schlechten Wetter und der dementsprechenden Frequenzen ist auch dieser Lift in einem schnellen "Schleichgang" gelaufen. Kanns ja verstehen dass die Geschwindigkeit dem Passagieraufkommen angepasst wird. Jedoch hätte ich mir auf dieser Fahrt nichts sehnlicheres gewünscht als ein schneller Lift. So fest gefroren habe ich schon lange nicht mehr. Da war überhaupt nichts von Sommerfeeling sondern eher Hochwinter bei -10°C. Nur mit dem ganz kleinen Unterschied dass ich im Hochwinter die entsprechende Kleidung anhabe. Wenigstens hat auch bei diesem Schneckentempo die Bezeichnung TGV (Télésiège à grande vibration) gepasst.
Auf jeden Fall hatte ich auf der Pointe des Mossettes genug von Gefrierschränke. Und somit konnte mich der Sessellift von der französischen Seite her nicht für eine Fahrt begeistern, obwohl der Lärm und das Gerumpel ein Indiz für eine hohe Geschwindigkeit gewesen wären.
Ich bin in Richtung Grande Conche gewandert. Nach knapp 10 Minuten stand ich vor der einerseits schlichten aber doch recht spektakulären Bergstation vom Sessellift Grande Conche. Aber eben auch hier war ich voll und ganz vom Nebel umhüllt. Aber plötzlich ermöglichte mir ein Wolkenloch doch noch einen schönen Blick runter nach Les Crosets. Und es sah tatsächlich danach aus als wäre dieses Wolkenloch nicht nur eine Angelegenheit von ein paar Sekunden und ein Blick rüber nach Frankreich zeigte schon recht blauer Himmel. Über das Strässchen ging es weiter zur "Bergstation" vom Sessellift Cuboré. Da ich auch noch zur Mittelstation hoch wollte bin ich querfeldein entlang der Trasse gelaufen. Doch das Gelände wurde immer unwegsamer und auf der Krete konnte ich auch noch einen Stacheldrahtzaun erkennen. Da ich nicht wusste wie es auf der anderen Seite des Zauns aussieht, habe ich auf das Unterfangen verzichtet und versuchte wieder auf das Strässchen zu gelangen. Doch da musste ich noch über einige Alpenrosensträucher trampeln und ein Bächlein überqueren, bis ich endlich wieder auf etwas stabileren Untergrund stand. Wobei stabil ist nur relativ. Ein falscher Tritt auf dem feuchten Weg und ich rutschte aus. Da sind sogar die Kühe erschrocken , die friedlich am Boden lagen und ihre Mahlzeit wiederkäuten, und davon gerannt.
Kurz vor dem Mittag erreichte ich die Talstation vom Express des Lindarets, der mich auf die Höhe von Avoriaz transportierte. Durch das Dorf ging es runter zum Lac d'Avoriaz, wo ich mich vor allem für die Alpha-Station vom Sessellift Lac Intrets interessierte. Vor dem Wärterhaus der Talstation der Sesselbahn Tour verspeiste ich mein Sandwich. Danach ging es zur Bergstation der Pendelbahn Prodains. Da wegen der Mittagspause die nächste Abfahrt erst um 13:20 Uhr war, hatte ich noch genügend Zeit um noch schnell die Bergstation vom Skilift Surf zu besuchen.



Pünktlich um 13:20 schwebte ich mit der Kabine in Richtung Prodains, wo ich natürlich die Talstation vom Sessellift Vérare genauer unter die Lupe nahm. Jedoch wollte ich vor allem die nächste Abfahrt der Pendelbahn abwarten um noch ein paar schöne Fotos zu machen. Bekanntlich soll ja dieses Fossil demnächst ersetzt werden.
Mit dem Aufzug ging es auf die Höhe der Einstiegsplattform. Ich habe ja nichts gegen französische Technik, aber Pendelbahnen können sie nun wirklich nicht bauen. Dass die Kabine in den Stationen irgendwie fixiert werden ist zu viel verlangt. So ist es das reinste Geschaukel und die Wagenbegleiterin musste den ängstlichen Passagiere sogar die Hand reichen damit sie einsteigen konnte. Und für Passagiere mit Gepäck ist dieses wackelnde "Boot" auch nicht besonders angenehm. Pünktlich um 14 Uhr setzte der Maschinist in der Bergstation die Bahn in Bewegung. In dieser Anlage gibt es keine Fernsteuerung, so dass die Wagenbegleiter einfach per Funk dem Maschinisten melden müssen dass sie nun zur Abfahrt bereit sind. Oben angekommen lief ich parallel zur Sesselbahn Plateau zurück zum Sessellift Lindarets. In Les Lindarets durfte ich wieder den kleinen Aufstieg zur Talstation vom Express des Mossettes in Angriff nehmen, der mich wieder zurück auf schweizer Boden führte. Auf der Pointe des Mossettes ging es mit dem TGV runter nach Les Crosets. In der Zwischenzeit hat sich die Bedeutung des TGV wieder zum positiven verändert und gefroren habe ich auch nicht mehr.
Dafür war die neuen 8er Sesselbahn immer noch eine schnelle Schnecke, aber wenigstens war der Nebel verschwunden so dass ich die Stützen doch noch fotografieren konnte.
Da ich die eingeplante Reservezeit nicht benötigt hatte, musste ich noch gut 15 Minuten auf die Abfahrt der nächsten Kabine in Richtung Champéry warten. Irgendwie schon mühsam dass diese Bahn nur im 30 Minuten verkehrt. Zwischen der AOMC und der Pendelbahn ist der Anschluss perfekt. Jedoch in der umgekehrten Richtung klappt es überhaupt nicht, da die AOMC 16:31 in Champéry abfährt. Somit musste ich schon mit der 16:00 Uhr Kabine runter ins Tal fahren und durfte dann noch gut 20 Minuten auf dem Bahnhofsareal herumdümpeln. Ich habe dann die Zeit schnell genutzt um mich in der Pseudo-Migros mit Getränke für die Rückreise einzudecken. Via Aigle, Visp und Thun ging es wieder zurück nach Hause. Besonders gefreut hat mich dass der IC durch den Basistunnel keine Verspätung eingefangen hatte und ich somit in Thun den Anschlusszug nicht verpasst habe.


Eigentlich habe ich die gesetzten Ziele dieses Tages erreicht. Jedoch die ersten Stunden am Morgen sind ins Wasser bzw. Nebel gefallen. Dank den Aufhellungen am Mittag war der Tag gerettet und es wäre wirklich schade gewesen, wenn ich zu Hause geblieben wäre.


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