Date / Datum
Freitag 05.10.2018

Secteurs / Sektoren
Schönried Rellerli

Météo / Wetter
Schön

Attente / Wartezeiten
0 Min

Les départs selon horaire sont calculés par 0 minutes. Sauf en cas de retard ou en raison des fort affluences qu'il fallait attendre le prochain départ.
Planmässige Abfahrten werden als 0 Minuten berechnet. Es sei denn es kommt zu Verspätungen oder aufgrund von Grossandrang muss die nächste Abfahrt abgewartet werden.



Installations ouverte / Geöffnete AnlagenSchönried - Rellerligrat

Installations fermée / Geschlossene Anlagen

Gefahrene AnlagenSchönried - Rellerligrat

Auch wenn man es nicht wahr haben will, ist das Ende einer der exotischen Bahnen der Schweiz in bedrohliche Nähe gerückt. Somit war es höchste Zeit noch einmal auf das Rellerli zu fahren. Auch ein Forenkollegen hat Interessen angemeldet und so haben wir uns in Bern auf dem Perron des RE nach Zweisimmen getroffen. Aufgrund der Herbstferien und Wetterprognose war der Zug entsprechend ausgelastet. Eine Doppeltraktion Lötschberger in Richtung Zweisimmen hätte nicht geschadet. Erstaunlicherweise die JEKAMI-Komposition (Die pseudo Pullmanwagen im Sandwich der modernsten Triebwagen) der MOB hat den Ansturm gut geschluckt. Da wir noch nie in einem der neusten Triebwagen gefahren sind, haben wir darin Platz genommen. Aber ja es gibt bequemere Fahrzeuge. Leider stand die Sonne sehr unglücklich, so dass man den Baustellenfortschritt in Saanenmöser nicht fotografisch festhalten konnte. In Schönried sind wir ausgestiegen und zur Talstation der Rellerlibahn gelaufen. Nach der Erledigung eines persönlichen Bedürfnisses marschierten wir los. Aufgrund der vielen und langen Fotohalte war ziemlich schnell klar, dass wir das Ziel nicht in 1.5 Stunden erreichen werden, wie es der Wegweiser anzeigte.
Natürlich musste die einzigartige Kurvenstütze genauestens inspiziert werden. Da fand mein Kollege im Gras ein komisches Teil aus Hartgummi. Jedoch konnten wir uns über den Sinn und Zweck keinen Reim daraus machen. Leider nimmt nach der Kurvenstütze die Steigung des Wanderwegs ziemlich zu und es fühlte sich an als müsste man den Mount Everest besteigen.
Kurz vor 15 Uhr war die Bergstation in Sicht. Aufgrund der riesigen Warteschlange bei der Rodelbahn wollten wir auf dieses Vergnügen verzichten und wir begaben uns in die Bergstation. Hier war auch ein Fahrplan der MOB angeschlagen. Da wir zu einer Unzeit im Tal angekommen wären, haben wir nur ein bisschen die Station fotografiert. Da ist mein Kollege mit dem Liftwart ins Gespräch gekommen und hat ihm das sonderbare Fundstück gezeigt. Der hat nur gegrinst und zum Kettenförderer gezeigt. Das Gummistück war ein abgebrochener Mitnehmer, der auf das Dach einer Gondel fiel. In der Kurvenstütze hat sich dann die Gondel von der unerwünschten Last entledigt. Das heisst es ist nicht ganz ungefährlich wenn man unter der Kurvenstütze verweilt.
Da die Talfahrt aufgrund des Fahrplans noch nicht eilte haben, haben wir das Stationsgebäude verlassen und noch einmal einen Versuch bei der Rodelbahn gewagt. Die Warteschlange ist kürzer geworden und so haben wir uns das teure Vergnügen geleistet. Keine Ahnung ob es an meiner zugenommen Körpermasse lag? Früher konnte ich den Hebel nach vorne drücken und runter sausen. Doch diesmal musste ich bremsen, damit ich bei den Kurven nicht raus flog. Auch den Aufzug habe ich nicht als besonders bequem empfunden.
Danach ging es zurück in die Bergstation. Der freundliche Liftwart hat meinen Kollegen angesprochen, dass er seinen Objektivdeckel verloren hat. Aber der sei bereits unten im Tal an der Kasse abholbreit.


Wehmütig sind wir in die Gondel eingestiegen. Vermutlich das letzte Mal diese interessante Trasse runter fahren. Das letzte Mal das Geschaukel in der Kurvenstütze und die sanfte Durchfahrt in der Niederhalterstütze.
Auch die Talstation musste genauer betrachtet werden und wir sind mit dem Liftwart ins Gespräch gekommen. Er schwärmte von der einfachen Technik. Eine Bahn wo man den Kettenförderer einfach verlangsamen oder ausschalten kann, ohne dass dies Auswirkungen auf die Geschwindigkeit des Förderseils hat, ist auf dem Markt nicht mehr erhältlich. Aus Freude an unserem Interessen bat er uns in den Kommandoraum und öffnete den Schaltschrank. Die Steuerung ist noch das Original von 1981 und das ruhige Geklapper der Relais bewies deren Zuverlässigkeit. Auf einem Tisch lag auch schon der verlorene Objektivdeckel bereit und fand somit den Weg zurück zu seinem Besitzer. Nachdem wir an der Kasse die Talfahrt bezahlt hatten ging es zurück zum Bahnhof.
Jedoch wurden wir hier vom Schlag getroffen. Eine riesige Menschenansammlung und auf dem Bildschirm mit den Abfahrtzeiten wurden exorbitante Verspätungen angezeigt. Die Dame des, im Bahnhofsgebäude eingemietete, Tourismusbüro versuchte über die Informationssäule Kontakt zu der Betriebszentrale aufzunehmen. Offensichtlich ist das Stellwerk komplett ausgefallen. Man versuchte zwar Ersatzbusse aufzutreiben jedoch schien dies ein bisschen ein problematisches Unterfangen zu sein. Angeblich war nur noch ein Zug aus Zweisimmen unterwegs. Jedoch konnte man auch nicht sagen wie weit dieser Zug noch fahren kann. Ziemlich pünktlich ist dann dieser Zug in Schönried eingetroffen. Mein Kollege wollte das Risiko eingehen und so sind wir eingestiegen. War auch so eine JEKAMI Komposition mit den modernsten Triebwagen und als Zwischenwagen die auf Nostalgie getrimmten Pullman Wagen. Diesmal sind wir in einen Zwischenwagen eingestiegen.
Eigentlich hätten wir uns gerne ein Bierchen gegönnt. Aber anstatt die Bestellung aufzunehmen wurden die Menukarten eingesammelt. Das Abteil und das benachbarte teilten wir uns mit einer malaysischen Touristenfamilie, die von den vielen schönen Eindrücke übermüdet war. Wir unterhielten uns über das Deutsch und Französische Muhen der Kühe, die am Fenster des Zuges vorbei zogen.
In Montbovon sind wir umgestiegen. Auch bei der TPF war einer der modernsten Triebwagen im Einsatz. In Bulle kam dann die grosse Überraschung. Anstatt dass die Reise per Bahn weiter ging, musste man auf einen Ersatzbus umsteigen. Wie zu den Zeiten als zwischen Fribourg und Bulle ein Expressbus pendelte, fuhr man auch mit dem Ersatzbus über die Autobahn. Als Fahrzeug wurde ein ausgemusterter Gelenkcitaro der Verkehrsbetriebe Zürich Oberland eingesetzt. Dies zur Freude des Chauffeurs. Auf der Autobahn konnte der Bus zwar die Geschwindigkeit einigermassen halten. Jedoch bei der Ausfahrt in Freiburg war der Pfupf weg und der Bus kroch die Ausfahrtschnecke hoch. In Fribourg hatte man gerade Anschluss auf den IC nach Bern.
Leider bleibt diese Reise für meinen Kollegen nicht in besonders guter Erinnerung . Beim Getümmel in Bern griff jemand in der Gepäckablage nach seinem Rucksack. Trotz des Unglücks hatte er Glück, weil er die Kamera ausgepackt hatte um mir ein paar Bilder zu zeigen. Somit für den Taschendieb eher eine schlechte Beute. Mir ist zwar bekannt dass man auf der Strecke Genf - Lausanne auf seine Habseligkeiten aufpassen muss. Aber dass die Langfinger auch schon in Bern zuschlagen hätte ich nicht erwartet. Traurige Welt...



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