Date / Datum
Donnerstag 02.07.2009

Secteurs / Sektoren
Rougemont La Videmanette
Gstaad Eggli
Gstaad Wispile

Météo / Wetter
Bewölkt

Attente / Wartezeiten
0 Min

Les départs selon horaire sont calculés par 0 minutes. Sauf en cas de retard ou en raison des fort affluences qu'il fallait attendre le prochain départ.
Planmässige Abfahrten werden als 0 Minuten berechnet. Es sei denn es kommt zu Verspätungen oder aufgrund von Grossandrang muss die nächste Abfahrt abgewartet werden.



Installations ouverte / Geöffnete AnlagenRougemont - Quoquaire
Quoquaire - La Videmanette
Gstaad - Bodmen
Bodmen - Höhi Wispile

Installations fermée / Geschlossene Anlagen

Gefahrene AnlagenRougemont - Quoquaire
Quoquaire - La Videmanette
Gstaad - Bodmen
Bodmen - Höhi Wispile

Nun hat auch noch eine der letzten Bahnen in der Region Gstaad den Sommerbetrieb aufgenommen. Somit musste man nur noch den richtigen Moment abwarten bis sich das Wetter von den unmöglichen Kapriolen erholte.
Da ich wusste dass der heutige Tag lange werden könnte, bin ich im Gegensatz zu den vorherigen Ausflüge in die Region Gstaad schon eine Stunde früher losgefahren. Bis Thun hat noch alles geklappt, aber dann stand der Fahrplan Kopf. Gab kaum noch ein Zug wo nicht auf der Faltblattanzeige noch so eine gelbe Zahl erschien, die eine Verspätung ankündete. Es wurden auch die Gleise geändert ohne dass es notwendig war die Passagiere über Lautsprecher zu informieren... Auch ich habe nur per Zufall entdeckt dass mein Zug plötzlich auf dem Nebenperron angegeben wurde. Mit gut 10 Minuten Verspätung fuhr dann endlich der Lötschberger ein. Nein, aber es war nicht ein Zug mit den modernen Lötschbergerzüge sondern eine EW III Komposition mit einer Re 420.5. Wenigstens wurde schon auf dem Perron und später auch im Zug darauf hingewiesen dass dieser Zug nur nach Brig verkehrt und Reisende ins Simmental in Spiez umsteigen müssen. Aber der Zug war hoffnungslos überfüllt und einen Sitzplatz war nicht zu denken. Aber für die 10 Minuten Fahrt zwischen Thun und Spiez war dies kein grosses Drama. Allerdings hat sich die Bahn bei den potentiellen Kunden der Zukunft nicht gerade in der besten Seite gezeigt. Denn dieser Zug war auch voll von Schulklassen und einige Lehrer haben sich ziemlich darüber geärgert dass es mit der Gruppenreservation nicht geklappt hat.
In Spiez war aber weit und breit kein Anschlusszug nach Zweisimmen zu sehen, sondern es wurde per Lautsprecher einfach darauf hingewiesen dass man auf den nächsten fahrplanmässige Zug warten muss. Naja, war mir in diesem Fall egal da die MOB auch noch den Anschluss von diesem Zug abwarten muss. Von dem her werde ich höchstwahrscheinlich keine Folgeverspätung erleiden. Mehr oder weniger pünktlich fuhr dann der Golden-Pass Schnellzug aus Interlaken in Spiez ein. Obwohl nun auch die Leute aus dem ausgefallenen Lötschberger in diesen Zug einsteigen musste, hatte es immer noch Sitzplätze zum verschwenden. Jedoch freute ich mich in Zweisimmen schon auf das Gerangel im Golden Pass Panoramic. Denn jetzt werde ich nicht mehr 20 Minuten vor der Abfahrt des Panoramazuges einfach so einen freien Platz aussuchen können.
Überraschenderweise konnte ich im Panoramic Express sogar noch ein freies Vierer-Abteil ergattern. Jedoch zwei Minuten nach der Abfahrt fuchtelte plötzlich ein Familienvater mit einer Reservationsbestätigung unter meiner Nase herum... Einverstanden es war mein Fehler dass ich das Tüchlein mit der Aufschrift "Reservé", auf den Kopfstützen übersehen hatte. Aber in der Hitze des Gefechts kann man diese ungewohnte Reservationsanzeige schon übersehen. Vor allem sagen diese Tücher auch nichts aus, ab wann dieser Platz reserviert ist. Angenommen der Platz ist erst ab Gstaad reserviert, dann könnte theoretisch ein Passagier bis Gstaad diesen Platz benutzen. Aber so muss man ja immer davon ausgehen dass man in den nächsten Minuten verscheucht wird. Naja ich fand dann eine Reihe weiter hinten einen freien nicht reservierten Platz. Aber ich habe mich schon geärgert dass es offensichtlich nicht möglich ist eine elektronisches Reservationsanzeige à la ICE oder zumindest die gelben Zettelchen, wie man sie in den anderen Zügen kennt, zu verwenden.
Kurz nach 9 Uhr traf ich in Rougemont ein. Über einen kurzen Fussmarsch ging es runter zur Talstation der Gondelbahn. Offensichtlich haben die gerade erst den Betrieb aufgenommen. Denn es sah danach aus, als wurden die Gondeln erst aus der Garage genommen. Denn man sah nur Gondeln, die in Richtung Bergstation schwebten. Aber die Gondelbahn hat mich zur Zeit noch nicht interessiert. Ich wollte noch dem Übungsskilift einen Besuch abstatten. Dieser Lift liegt ca. 5 Minuten von der Talstation entfernt und ist nicht mit dem Rest vom Skigebiet verbunden. Als ich wieder zurück zur Talstation der Gondelbahn kam, war die Kette geschlossen und es hingen nun auf beiden Seiten der Strecke Gondeln am Seil.
Die Gondelbahn auf die Videmanette hat bestimmt eine der spektakulärsten Linienführungen. Bis zur Mittelstation führt sie durch Wälder und grüne Wiesen und da ahnt man noch nicht, was auf der 2.Sektion folgen wird. Aber kurz nach der Mittelstation ändert sich die Topographie schlagartig. Da gehören nicht mehr grüne saftige Wiesen zur Aussicht sondern da klettert die Bahn eine gewaltige Felswand hinauf. Von dem her ist für das Gebiet der Videmanette die Bezeichnung "Dolomiten der Schweiz" durchaus angebracht.
Andererseits ist durch die eindrückliche Topographie auch verständlich dass sich Sandalen Touristen nur auf der kleinen Terrasse des Transport- und Verpflegungsbunker bewegen können. Von der schroffen Videmanette führt eine kleine Pendelbahn runter auf die Ebene von Les Gouilles. Nun auf den interaktiven Pistenpläne war die Bahn grün eingezeichnet. Und tatsächlich hat sie sich plötzlich in Bewegung gesetzt. Jedoch war die Kabine aus dem Tal mit Gerümpel gefüllt und in der Bergstation hat niemand Interessen gezeigt die Kabine zu entladen. Von dem her musste ich annehmen dass die Bahn im Sommer nur für Dienstfahrten eingesetzt wird, jedoch der interaktive Pistenplan mit dem Hauptschalter der Anlage gekoppelt ist so dass es da zu einer Fehlinformation kommt ? Aber ich hätte es wirklich nich bedauert, wenn die Bahn auch für die Touristen geöffnet gewesen wäre. Denn der Wanderweg nach Les Gouilles ist wirklich nicht harmlos. Ein falscher Schritt und unzählige Steinchen und Steine rollen den Hang hinunter. Da sind die Steinschlagwarnschilder mehr als berechtigt ! Nach 20 Minuten war die kritische Passage gemeistert und ich befand mich auf der Hochebene von Les Gouilles. Die drei nebeneinander liegenden Bahnstationen mussten natürlich genauer unter die Lupe genommen werden. Am Sessellift Rublo fanden gerade Wartungsarbeiten statt und der Mechaniker hat sich wohl gefragt, was ich an dieser Bahn so interessant finde dass ich sie fotografieren musste.
Danach hiess es Pfadfinder spielen. Wegweiser waren zwar vorhanden, jedoch war es alles andere als eindeutig, in welche Richtung die Pfeile nun zeigen. Und einen anständigen Weg war irgendwie auch nicht sichtbar. Ich bin dann entlang der Stützen der Sesselbahn aus Chalberhöni gelaufen.Einerseits wollte ich ja in diese Richtung laufen und gemäss der Landkarte hätte ich so irgendwann mal auf ein Strässchen gelangen müssen. Andererseits kam es mir auch nicht ungelegen gerade neben einem Lift laufen zu können. Und plötzlich hatte ich den Eindruck dass ich mich auf einem Trampelpfad befand und einen Blick zurück bestätigte meine These. Denn an einigen Liftstützen wurde eine rot-weisse Bergwegmarkierung angebracht. Aber eben diese Markierung kann man nur sehen, wenn man von unten nach oben läuft... Schon bald stand ich auf dem Strässchen, das im Winter teilweise auch als Skipiste dient, und nun konnte nicht mehr viel schief gehen. Das Strässchen hatte aber auch den Nachteil, dass ich mich immer weiter von der Sesselbahn entfernte. Aber dafür erreichte ich eine gute viertel Stunde nachdem ich in Les Gouilles los marschiert bin, die ehemalige Bergstation vom Sessellift Pra Cluen. Weiter unten bei einer Alphütte kam dann tatsächlich die Ernüchterung, dass ich nun tatsächlich einen riesen Umweg laufen musste. Aber wenigstens wurde ich beim Studium der Landkarte schon darauf vorbereitet. Jedoch ist mir aufgefallen dass die Wanderwege plötzlich sehr gut bezeichnet sind. Nun ich denke das hing damit zusammen dass ich in der Zwischenzeit die Kantonsgrenze überschritten hatte. Trotz dem "Umweg", es gab vermutlich gar kein besserer Weg, kam ich recht gut voran und kurz vor Mittag erreichte ich die Chalberhöni. Somit lag ich noch sehr gut im Zeitplan. Da ich auch noch den Sessellift zum Eggli fotografieren wollte, ging es zuerst mal ca. 400 Meter entlang dem Strässchen in Richtung Saanen. Glücklicherweise war das Feld im Bereich der Talstation schon gemäht, so dass ich mich der Station annähern konnte ohne einen Landschaden zu verursachen.
Nun das Asphaltsträsschen musste ich wieder zurücklaufen, weil ich natürlich auch noch die Talstation vom Sessellift nach Les Gouilles anschauen wollte. Abgesehen davon die ehemalige Talstation vom alten Sessellift nach Pra Cluen steht auch noch daneben. Als ich die beiden Talstationen in meiner Kamera verewigt hatte, ging es weiter in Richtung Eggli.


Nun ich habe die Katastrophe schon beim Studium der Landkarte geahnt. Aber manchmal erhofft man sich dass die Realität besser ist. Wie befürchtet musste ich die 300 Höhenmeter von der Chalberhöni bis auf das Eggli hauptsächlich auf einer Aspahltstrasse absolvieren. Zu Beginn führte die Strasse noch durch ein Wäldchen und das plätschernde Wasser aus einem Brunnen konnte für Abkühlung sorgen. Jedoch der Wald war mal zu Ende und Brunnentrog war auch keiner mehr in Sicht. Auf jeden Fall kam ich mir wie eine alte schnaubende Dampflok vor, deren Kessel demnächst explodiert. Auf einem Bänkchen setzte ich mich hin um mal eine Pause zu machen und das Sandwich zu verzehren. Jedoch schon nach ein paar wenigen Bissen ist mir irgendwie den Appetit vergangen. Offensichtlich war der Drang zu gross dieses Strässchen möglichst schnell hinter sich zu lassen. Jedoch hatte ich das Gefühl dass ich schon seit Stunden durch die Wüste geirrt bin und immer noch kein Ziel sichtbar ist. Klar könnte man behaupten ich sei selber Schuld dass ich diese Route ausgewählt habe. Und Seilbahnfans seien wohl total übergeschnappt dass sie sich eine solche Strasse antun. Denn eigentlich hat schon die Signatur auf der Landkarte nach Asphalt gerochen. Jedoch muss ich ganz klar sagen dass diese Strasse als offiziellen Wanderweg markiert war ! Und das hat mich doch sehr erstaunt, dass sich gerade Gstaad einen solchen Wanderweg erlauben darf. Und ich habe so meine Befürchtung dass selbst der Wanderweg von der Chalberhöni nach Saanen nicht viel besser ist. Auf jeden Fall besteht im Bereich Chalberhöni Handlungsbedarf, falls man dieses Gebiet für Wanderer attraktiver machen möchte.
Nach einer knappen Stunde Marsch war der Horrorspuk vorbei und der Belag verwandelte sich nach der ersten Alphütte in ein Natursträsschen. Schon bald tauchten die Stützen vom Sessellift aus Richtung Chalberhöni auf. Trotz den müden Beine konnte ich es nicht lassen noch schnell den Hang hinaufzusteigen um noch die Bergstationen der Sesselbahn und Skilift Stand zu fotografieren. Andererseits hätte ich es nicht bedauert, wenn der Sesselift auch im Sommer in Betrieb wäre. Anhand der Beschilderung ist sogar davon auszugehen dass dieser Lift auch für Talfahrten zugelassen wäre ?
Kurz vor 14 Uhr stand ich vor der recht verlassen wirkenden Bergstation der Gondelbahn Gstaad - Eggli. Jedoch der Eindruck täuschte. Im Innern der Station hörte man ein Hämmern. Offensichtlich wurden zur Zeit gerade Wartungsarbeiten durchgeführt. Da diese Gondelbahn schon seit einiger Zeit nicht mehr im Sommer fährt, blieb mir nichts anderes übrig als auch noch den Abstieg nach Gstaad in Angriff zu nehmen.
Im Gegensatz zur Asphaltstrasse war dieser Weg schon fast ein Musterbeispiel für einen Wanderweg. Aber nach einer doch recht langen Wanderung, war dieser doch recht steile Pfad auch für meine Knie zu viel des Guten und ich wünschte mir nichts sehnlicheres als ein Sommerbetrieb der Gondelbahn. Auch das Zeitgefühl habe ich komplett verloren. Ich hatte den Eindruck dass ich für diesen Weg mehrere Stunden benötigt hatte. Jedoch im Tal zeigte ein Blick auf die Uhr, dass meine Leistung mit knapp einer Stunde Marschzeit einigermassen den Angaben auf dem Wegweiser entsprochen haben. Nachdem ich in Gstaad die Talstation der Gondelbahn Eggli fotografiert hatte ging es rüber zur Station der Seilbahn auf die Wispile.
Naja grosse Pläne hatte ich nicht mehr, da ich ja schon über 4.5 Stunde gelaufen bin. Ich löste eine Retourfahrt und gönnte mir im Bergrestaurant auf der Wispile ein Getränke. Um 16:15 ging es mit der Gondel wieder runter. Auf einer Bank bei der Talstation habe ich dann endlich den Rest von meinem Sandwich verdrückt.
Mit dem Postauto um 16:45 ging es von der Talstation zum Bahnhof, wo ich auf den Golden Pass Classic umsteigen konnte.
Warum gibt es immer so super intelligente Leute, die sich genau vor die Türe stellen, damit ein aussteigender Passagier keine Chance hatte mit seinem Überseekoffer auszusteigen. ? Erst eine Intervention vom Kondukteur konnte den Stau lösen. In Zweisimmen ging es mit dem RE weiter nach Spiez. Eigentlich hat alles recht gut begonnen. Jedoch in Därstetten hiess es dann mal ca. 5 Minuten auf einen Kreuzungszug warten und ich durfte mich schon auf den verpassten Anschluss in Spiez freuen. Jedoch der IC aus Brig hatte selbst Verspätung und so kam es nicht zu einem Anschlussbruch. Aber eben für den Turnschuh Anschluss in Thun auf die S4 / S44 mag es beim IC aus Brig keine Verspätung erleiden und ich konnte gerade zuschauen wie die S-Bahn davon gefahren ist...


Diese Wanderung war ganz klar nur etwas für einen Seilbahnfreak, der an einem Tag möglichst viele Bahnen sehen möchte. Aber dank diesen Strapazen konnte ich den grössten Teil der Bergbahnen in der Region Gstaad fotografieren und somit kann ich die Region Gstaad für diese Sommersaison abhaken.


© skichablais.net 2003 - 2024 Sitemap Datenschutzerklärung / Déclaration de protection des données Impressum Home Melden Mail News-Feed Mobile Version