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Samstag 14.01.2023

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Installations ouverte / Geöffnete Anlagen

Installations fermée / Geschlossene Anlagen

Gefahrene Anlagen

In Anlehnung an das Buch "Après Lift" wurde im Alpinen Museum Bern die gleichnamige Ausstellung inszeniert, die am 17.12.2022 Vernissage hatte.
Obwohl ich die Ausstellung auf der ToDo-Liste hatte, war es ein ziemlicher Spontanentscheid heute ins Museum zu fahren. War aufgrund eines anderen Termins in der Stadt, der dann weniger lange dauert als gedacht. Anstatt wieder nach Hause zu fahren, wäre dies nun gerade die Gelegenheit die Ausstellung zu besuchen, bevor dann der Frühling vor den Türen steht und auf dem letzten Drücker noch ein wenig Freizeit frei geschaufelt werden muss. Da die Entscheidung spontan kam, hatte ich nicht einmal den Fotoapparat dabei und ich musste mich mit den Handybilder begnügen. Zudem prüfte ich auf dem Handy noch die Öffnungszeiten, bevor ich mit einer Strassenbahn der Linie 8 vom Hauptbahnhof ins Kirchenfeldquartier fuhr. Wollte ja nicht vergebens vor verschlossenen Türen stehen. Von der Tramhaltestelle sind es nur wenige Schritte bis zum Museum.
Anscheinend war ich nicht der Einzige mit dieser Idee und es traf mich fast der Schlag, als ich die Türe des Museums öffnete. In der Garderobe herrschte ein dichtes Gedränge und ich musste ein wenig warten, um endlich zu einem freien Schliessfach vordringen zu können, damit ich Jacke und Rucksack verstauen konnte, was an der Kasse auch streng kontrolliert worden ist. Einige Leute wurden zurück zur Garderobe geschickt, was einer Frau missfiel, da sie Bedenken hatte, dass es im Museum ohne Jacke viel zu kalt sei. Auch am Korpus der Kasse brauchte es einiges an Geduld, da die Kassieren sowohl die Tickets als auch die Artikel des Museumsshop verkaufen musste.
Nachdem der Sticker am Pullover klebte, durfte ich durch den schmalen Gang des Museumsshops in den Ausstellungsraum namens Biwak eintreten. Die Dauerausstellung und weitere Sonderausstellung befinden sich in den anderen Etagen des Gebäudes. Da ich den Raum schon von früheren Besuchen kannte, war mir bewusst, dass ich keine all zu grosse Ausstellung erwarten darf. Glücklicherweise interessierten sich die anderen Besucher für die anderen Etagen und ich befand mich mehrheitlich alleine im Raum.
Das Konzept der Ausstellung lässt sich folgendermassen erklären. An den Wänden hingen Tafeln mit Erklärungen zu der Ausstellung und Photographien der Skilifte am Tête du Ran, die übrigens noch in diesem Jahr demontiert werden sollen. Die Ausstellungstafeln waren im Gelb gehalten, wie man es von der Skilift- und Pistensignalisation kennt. An einer Tafel wurde auch der Begriff LSAP erklärt, der sich anscheinend nun überall etabliert hat. Wobei das P für Project eigentlich überflüssig und ziemlich dämlich ist, wenn man von einem einzelnen stillgelegten Skigebiet spricht. Aus dem Deckenlautsprecher hörte man das Geräusch eines laufenden Skilifts, wo die Gehänge über eine Stütze ratterten. Anstatt der Walfischgesänge könnte man dieses Geräusch eigentlich auf einer Meditations-CD verkaufen.
In der Mitte des Raumes lagen verstreut Bügel und Teller herum, als würde es sich um das Ende der letzten Saison handeln, wo die abgehängten Gehänge lieblos in eine Ecke geworfen worden sind.
Einige Bügel waren mit einer Etikette beschriftet. Jedoch längstens gehörten nicht alle Gehänge zu echten LSAP-Lifte. Darunter hatte es auch einen Holzbügel vom Chuenisbärgli, das durch eine moderne Sesselbahn ersetzt worden ist, die immer noch ihre Runden dreht. Die meisten Leihgaben stammten aus dem Seilbahnmuseum in Kandersteg bzw. vom schweizweit bekannten Skiliftbügelsammler.


Um das Bügelchaos herum standen mehrere Styroporboxen, die als Vitrine umfunktioniert worden sind. In jeder Box wurde ein LSAP-Gebiet vorgestellt. Darunter Culmina, Trogen, Walde AG, Super Saint-Bernard, Erner Galen und Mont Montvoie. Nebst einer kleinen Beschreibung des Gebiets wurden auch die Gründe für Schliessung erklärt. Es ist nicht überall der Schneemangel daran schuld. Es kann auch daran liegen, dass beispielsweise der Grundeigentümer nicht mehr wollte, dass ein Skilift über sein Grundstück führt. Auch die veraltete Infrastruktur, deren Erneuerung nicht mehr rentabel ist, ist einer der Hauptursache für die Aufgabe des Skigebiets.
Witzig war die Vitrine mit den alten Skipässe. Wobei die meisten Karten nicht aus LSAP-Gebieten stammten. Jedoch an die Lochkarten, die zu Beginn der 90er Jahren im Saanenland im Umlauf waren, kann ich mich auch noch sehr gut erinnern.
Neben den meisten Boxen hatte es auch eine Audiostation, wo man Zeitzeugen der verschwundenen Anlagen zuhören konnte. Sei es der Bügelmann, Skifahrer, Besitzer oder Professor Christoph Schuck, dem Erforscher der LSAP-Gebiete.
Auf einem Bildschirm flimmerten abwechslungsweise ein Video mit dem Skilift Walde AG und dem Projekt der Lodge am Col de Menouve, das weiterhin aufgrund von Einsprachen leider blockiert ist.
Positiv zu werten, dass die Ausstellung versuchte mit Fakten zu operieren und es nicht zu einer missionarischen und dogmatischen Klima- und Alpenschutz Veranstaltung verkam, die das Verschwinden der umweltschädlichen Skigebiete bejubelte. Man wollte mit dem Beispiel vom Col de Menouve sogar aufzuzeigen, dass vielleicht auch bei einem LSAP-Gebiet noch ein kleiner Funke Hoffnung für eine Wiedereröffnung besteht. Auch wenn der Weg steinig und schwierig ist.
Für meinen Geschmack hätte man natürlich mehr Gebiete vorstellen können. Aber eben man hat die Gebiete so ausgewählt, dass für jede Ursache, die zum Status LSAP führte ein Beispiel vorhanden war.
Obwohl die Ausstellung klein gehalten ist, muss man für den Besuch über 30 Minuten einrechnen, wenn man sich die Zeit für alle Ton- und Videodokumente nimmt.
Plötzlich füllte sich der Raum mit ca. 20 Personen und es wurde recht eng. Vermutlich die Besucher, die zuerst die anderen Ausstellungen angeschaut hatten und nun zum Abschluss im Erdgeschoss gelandeten sind. Da es darunter auch einige kleinere Kinder hatte, die einfach wild und planlos von Vitrine zu Vitrine hüpften und einfach die Kopfhörer aufsetzen, ohne wirklich zuzuhören. wurde es dann für die anderen Museumsbesucher ein wenig mühsam. Auch wenn ich die Langweile der Kinder verstehen kann, da sie in dieser Ausstellung sicher nicht die Zielgruppe waren.
Ich trug mich im Gästebuch ein und suchte das Weite.
Im Museumsshop sind die Bücher "Après Lift" und "Letzte Bergfahrt" käuflich erhältlich. Wobei man die Online sicher auch günstiger bestellen kann. Aber ich unterstütze dieses Museum gerne und kaufte dann ein Exemplar von "Letzte Bergfahrt". Zudem hat es in der Auslage auch einige interessante Reproduktionen von alten Seilbahnpostkarten wie z.B. vom Stehlift in der Harissenbucht.
Die Ausstellung kann sicher nicht mit Hünegg oder der Ausstellungstrilogie des Heimatschutzes in Zürich, Flims und Stans mithalten. Aber es ist schön, dass sich ein Museum auch einmal dem Thema LSAP widmet!


Die Ausstellung dauert noch bis am 28.05.2023. Es ist möglich an der Kasse ein günstigeres Ticket zu lösen, das ausschliesslich für die LSAP-Ausstellung gilt. Somit kann man diese Ausstellung auch noch kurz vor Feierabend oder auf der Durchreise besuchen, ohne dass man den vollen Eintritt fürs ganze Haus bezahlen muss.
Zur Ausstellung werden auch noch diverse Führungen mit Feierabendbier angeboten. Jedoch ist dazu eine Anmeldung erforderlich.


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