Date / Datum
Samstag 23.10.2021

Secteurs / Sektoren
Charmey
La Berra

Météo / Wetter
Schön

Attente / Wartezeiten
0 Min

Les départs selon horaire sont calculés par 0 minutes. Sauf en cas de retard ou en raison des fort affluences qu'il fallait attendre le prochain départ.
Planmässige Abfahrten werden als 0 Minuten berechnet. Es sei denn es kommt zu Verspätungen oder aufgrund von Grossandrang muss die nächste Abfahrt abgewartet werden.



Installations ouverte / Geöffnete AnlagenCharmey - Ganet d'Avau - Vounetse
Le Brand - La Berra

Installations fermée / Geschlossene Anlagen

Gefahrene AnlagenCharmey - Ganet d'Avau - Vounetse
Le Brand - La Berra

Obwohl die Schweiz ein gutes ÖV Netz hat gibt es ein paar Orte, deren Erreichbarkeit zu wünschen übrig lässt. Dazu gehört beispielsweise auch La Berra. Obwohl man anmerken muss, dass es noch nicht so lange her ist und es dorthin gar keine Busverbindungen gab! Aber aufgrund des dünnen Fahrplans wollte ich die heutige Tour in La Berra starten, da ich am Zielort in Charmey deutlich mehr Verbindungen für die Rückreise hatte und somit die Tour gemütlicher angehen konnte, weil ich nicht auf den letzten Bus hetzen musste.
Doch es kam anders als gedacht. Die S-Bahn fuhr zwar pünktlich ein, jedoch die Weiterfahrt war nur zögerlich und in Kehrsatz Nord folgte der totale Stillstand. Laut der Lautsprecherdurchsage war es eine Barrierenstörung. Im Schleichgang ging es weiter, aber mit den rund 15 Minuten Verspätung war in Bern sowohl der IR als auch RE in Richtung Fribourg weg! Somit auch die Busverbindung nach La Berra... Was nun???
Schlussendlich drehte ich die Tour um und ich fuhr mit dem nächsten IC und RE nach Bulle, um dort auf den Bus in Richtung Jaun umzusteigen. Anscheinend hat man bei der TPF wieder auf die Ticketkontrolle beim Fahrer umgestellt und Alle mussten vorne einsteigen. Dies führte dazu dass an den Unterwegshaltestellen viele wartende Passagiere verzweifelt an den Türknöpfen der hinteren Türen drückten.
Mit der Gondelbahn ging es von Charmey nach La Vounetse, wo ich ohne lange zu trödeln losmarschierte. Aber ich unterschätzte die herbstlichen Temperaturen und in dieser Höhenlage und auf dem Bogen bildete sich bereits Reif. Keine Chance um grosse Schritte zu machen und man musste sorgfältig trippeln um nicht plötzlich den Boden unter den Füssen zu verlieren. Na grossartig wenn der ganze Weg so sauglatt ist werde ich nicht vorwärts kommen... Immerhin ab Tissiniva war es dann besser und ich konnte auf dem flacheren Wegstück sogar eine Familie mit Hund überholen.
Bei der Verzweigung nach Charmey ging es diesmal in die andere Richtung. Die ersten 400 Meter waren auch ziemlich rutschig und ich war froh als sich der Weg nach dem Wald in ein Kiessträsschen verwandelte, auf dem ich zur Hütte bei Chaux du Vent Derrrey absteigen konnte. Jedoch die letzten Meter bis zur Hütte waren eine Schlammschlacht, die wohl durch das Vieh und die Fahrzeuge verursacht worden sind. Nach der Hütte kam mir dann Geländewagen entgegen. Wohl der Senn, der die Hütte für den Winter vorbereiten wollte. Auch bei der nächsten Hütte wurde gearbeitet und die Älpler wunderten sich wohl, was ein Wanderer in dieser Saison hier verloren hat?
Der Wanderweg war ein Grenzfall zwischen stark komprimierten Kies und Asphalt. Jedoch je tiefer die Höhenlage desto schwärzer der Untergrund. Aber bei diesen herbstlichen Temperaturen war es nicht so ein Problem um auf hartem Untergrund zu wandern.
Nach insgesamt 70 Minuten erreichte ich Les Reposoirs. Hier kam die Verzweigung nach La Valsainte. Man musste leicht zum Bachbett absteigen um über eine breite Holzbrücke den Le Javro zu überqueren. Auf der anderen Seite folgte ein kurzer steiler Aufstieg um das Plateau mit der Klosternlage zu erreichen. Entlang der Klostermauern ging es zur nächsten Verzweigung. Nett ausgedrückt ist man hier wirklich am Ende der Welt und es bleibt nichts anderes übrig als zu beten, dass man hier wieder wegkommt...
Ein Blick auf den Wegweiser zeigte, dass mein Ziel noch rechtzeitig erreichbar ist und ich hier nicht auf das nächste Postauto warten muss, das am späteren Nachmittag gefahren wäre. La Valsainte ist auch so ein Ort, wo es rund drei Postautoverbindungen pro Tag gibt.


Zuerst ging es einer Strasse entlang bis ich den Bauernhof La Cierne erreichte. Bereits aus der Weite hörte man ein Motorengeräusch, jedoch war nichts zu sehen. Erst als ich am Ende der Strasse auf einen Pfad über die Wiese wechseln konnte, war klar was hier gespielt wird. Parallel zum Weg lag ein prall gefüllter Gummischlauch. Hoffentlich hat der nicht plötzlich ein Leck? Einerseits wäre es sicher nicht lustig wenn einem ein solcher Schlauch um die Ohren fliegt und eine Dusche mit dessem Inhalt wünscht man sich nicht einmal dem ärgsten Feind! Weiter unten am Hang fuhr dann tatsächlich ein Traktor, der am Heck eine bewegliche Düse mitführte, die mit dem Schlauch verbunden war. Damit wurde die Gülle in alle Richtungen verspritzt. Somit war das Motorengeräusch beim Bauernhof wohl die Pumpe. Leider hat auch der Wanderweg etwas von der braunen Brühe abgekriegt. Ob das überhaupt zulässig ist oder irgendwelche Regelungen gilt entzieht sich meinen Kenntnissen? Ob Unfall oder Absicht um die Wanderer zu vergraulen kann ich nicht beurteilen?
Der steile Wanderweg quer über die Wiese war eine Abkürzung und verkürzte den Weg entlang der flacheren aber deutlich längeren asphaltierten Strasse. Dennoch geriet ich nach 800 Meter wieder auf die Strasse und musste rund 300 Meter entlang des Asphalts gehen bis ich auf den nächsten Wanderweg abzweigen konnte. Dieser Weg bestand aber teilweise aus Betonplatten. Irgendwann geriet ich dann auf das Wegstück, das ich bereits im Jahre 2015 abgelaufen hatte um vergeblich die Bergstation des Skilifts Joux d'Allière zu suchen. Aber heute war ich besser vorbereitet und ich wusste dass ich dazumal beim Restaurant Allière falsch abgezweigt war.
Auch auch heute war es nicht einfach den richtigen Weg zu erwischen. Hinter dem Restaurant wurde eine Tribüne aus Holz aufgebaut und ich musste aufpassen, dass ich nicht plötzlich vom Radlader überfahren worden bin. Auch nach der Baustelle musste man aufpassen, da es ein Pfad für die Wanderer und ein Trail für die Biker gab. Eine umgestürzte Tanne erschwerte das Durchkommen und ich musste mir selber eine Umleitung durch das Gestrüppe bahnen. Schon als ich mich fragte ob ich die Bergstation jemals erreichen werde, tauchte im Dickicht eine Stütze auf. Bei der Bergstation selbst musste ich gegen das Gegenlicht kämpfen und mit der grünen Farbe war sie in diesem Wäldchen recht gut getarnt. Somit war das Zwischenziel erreicht und ich konnte wieder umdrehen, um vom Restaurant die letzten Höhenmeter nach La Berra zu erklimmen. Bis zum Skilift Gite d'Alliere ist es gut gegangen. Jedoch danach war der Weg die reinste Schlammschlacht! Vermutlich lag dies an der Baustelle, da das Restaurant auf La Berra neu gebaut worden ist. Als Provisorium wurde ein Baucontainer hingestellt. Aber das ganze Plateau war die reinste Sumpflandschaft und nicht wirklich einladend zum verweilen. Auf einer Bank beim Spielplatz packte ich dann endlich mein PicNic aus. Auf dem Spielplatzareal wurden immerhin Holzschnizel gestreut.
Mit der Kombibahn ging es runter ins Tal. Hier hatte ich noch ein wenig Zeit um das Areal zu erkunden. Dabei entdeckte ich ein paar kuriose Sachen wie ein komischer Schneepflug oder ein alter Sessel.
Im Bus war ich der einzige Passagier. So ist der Bus wenigstens nicht vergebens gefahren. In La Roche ist der Anschluss eher sportlich und ich bin ja gespannt ob die Betriebsleitzentrale den Anschluss koordiniert oder ob man hier im Nirgendwo eine Stunde stehen gelassen wird? Immerhin hat es jetzt mit dem Anschluss geklappt.


Zu Hause füllte ich auf der Website der SBB das Rückerstattungsformular für Verspätungen aus. Da ich aufgrund des dürftigen Fahrplans nach La Berra erst 2 Stunden später eine Verbindung gehabt hätte, wurde mir ein paar Tagen später den Tagessatz für das GA auf das Bankkonto überwiesen. Nun gut man kann jetzt sagen, dies sei kleinlich, da ich die Wanderung in umgekehrter Richtung antreten konnte. Dennoch bin ich fast eine Stunde später als geplant losmarschiert und ich hatte die Zeit im Nacken, weil ich unbedingt den letzten Bus in La Berra erwischen musste. Diesen Stress hätte ich in der umgekehrten Richtung nicht gehabt.


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