Date / Datum
Donnerstag 16.07.2009

Secteurs / Sektoren
Thollon Les Memises
Installations individuelles Chablais

Météo / Wetter
Bewölkt

Attente / Wartezeiten
0 Min

Les départs selon horaire sont calculés par 0 minutes. Sauf en cas de retard ou en raison des fort affluences qu'il fallait attendre le prochain départ.
Planmässige Abfahrten werden als 0 Minuten berechnet. Es sei denn es kommt zu Verspätungen oder aufgrund von Grossandrang muss die nächste Abfahrt abgewartet werden.



Installations ouverte / Geöffnete AnlagenThollon
Evian - Neuvecelle

Installations fermée / Geschlossene Anlagen

Gefahrene AnlagenThollon
Evian - Neuvecelle

Die Fahrt mit einem Poma Oeuf gehört vermutlich zu einem Muss eines Seilbahnliebhabers. Jedoch wo gibt es denn noch solche Anlagen? Durch Recherchen im Internet habe ich herausgefunden dass die Anlage in Thollon auch im Sommer geöffnet ist und es während den französichen Sommerferien einen Shuttlebus von Evian nach Thollon gibt, dessen Fahrplan auch einen Tagesausflug aus der Schweiz ermöglicht. Einfach pech dass im Juni 2009 auf der Website vom Tourismusbüro immer noch der Fahrplan 08 publiziert war. Nach ein paar netten eMails mit dem Verkehrsbüro stellte sich heraus dass der Bus auch in diesem Sommer verkehrt und sich der Fahrplan nicht verändert hat. Somit musste man die Chance nutzen. Nachdem ich einen Forenkollegen über mein Vorhaben informiert hatte und er auch Interessen daran bekundete, musste nur noch ein geeigneter Termin gefunden werden. Für den 16. Juli kündete der Wetterbericht dann endlich einigermassen anständiges Wetter an.
Am Morgen des 16. Juli trafen wir uns in Bern auf dem Perron des IR nach Lausanne. Irgendwie waren wir froh darüber dass wir zur Sicherheit eine halbe Stunde früher losgefahren sind. Denn es war nicht das erste Mal dass auf einer gemeinsamen Tour bei den SBB nicht alles nach Plan verlaufen ist. Auch Heute fuhr der IR nach Lausanne mit einer Verspätung von über 10 Minuten in Bern ein. Und die Verspätung hat sich bis nach Lausanne noch ausgeweitet. Hätte der spätere Zug eine solche Verspätung gehabt, dann wäre der Ausflug ins Wasser gefallen.
Mit der neuen Metro M2 ging es runter nach Ouchy und nach ein paar wenigen Schritte sind wir bei der Ländte angekommen. Trotz Schegenabkommen kann man in Lausanne nicht direkt auf den Steg gelangen, sondern man muss immer noch durch das Zollhäuschen, das aber einen verlassenen Eindruck hinterliess. Das Schiff nach Evian hatte nicht viel mit einem typschen Schweizer Ausflugsschiff gemeinsam. Sondern das war effektiv eher eine grosse Fähre, mit der Absicht möglichst viele Passagiere zwischen Lausanne und Evian zu transportieren. Was wohl auch noch durch die orangen Mehrfahrtenkartenentwerter und den Selbstkontrollenkleber verstärkt wurde. Ein Blick an das andere Seeufer liess uns bis zu einem gewissen Grad an unserem Vorhaben zweifeln. Genau in der Höhe von Thollon hingen ein paar lästige Wolken fest. Aber vielleicht verändert sich ja die Lage in den nächsten Stunden?
In Evian mussten wir von der Ländte rüber zum Busbahnhof laufen. Irgendwie war da aber keine Tafel vorhanden, die auf den Shuttlebus hingewiesen hätte. Erst im Tourismusbüro konnte uns einigermassen erklärt werden an welcher Haltebucht dieser Bus abfährt. Und tatsächlich im Unterstand war ein Fahrplan aufgehängt. Pünktlich um 12:15 Uhr hielt ein Bus an der Haltebucht an. Wobei was heisst da Bus. Entgegen unseren Vorstellungen war dies weder ein Reise- oder Linienbus, sondern ganz einfach ein 8 plätziger Minibus mit neutralem Anstrich. Unter der Windschutzscheibe war ein Karton angebracht, das als Fahrtzielanzeige diente. Die Tickets werden beim Fahrer gelöst. 6EUR für eine Retourfahrt finde ich einen sehr moderaten Tarif. Damit werden wohl kaum die Betriebskosten gedeckt? Die Auslastung war mit drei Passagiere eher bescheiden. Aber dafür konnte man diese Fahrt als reinstes Feuerwerk bezeichnen und ich und mein Kollege haben einen Lachkrampf gekriegt. Da passte die Bezeichnung "Er fährt wie ein Räuber" vollkommen. Kurven schneiden, Überholmanöver waren nichts besonderes und die Geschwindigkeitstafeln dienten wohl als Richtwert. Auf jeden Fall sind wir fast 15 Minuten vor der planmässigen Ankunft in Thollon aus dem Bus ausgestiegen. Der nette Fahrer zeigte uns noch den Weg zur Gondelbahn. Ein kurzes Strässchen hoch und schon standen wir vor der Talstation der Gondelbahn. Entegegen den Angaben im Internet war da offensichtlich nichts von einer Mittagspause. Auf jeden Fall lärmte der Antrieb und die Gondeln ratterten aus der Station. Nur wo kauft man da Tickets ? Vor der Eingangstreppe standen zwei Drehkreuze und wir nahmen einfach an dass die im Sommer deblockiert sind und man die Tickets beim Liftwart löst. Irgendwie konnten wir uns zwar durch die Drehkreuze zwängen, aber der mächtige Widerstandes machte uns doch recht stutzig. Tja dann halt wieder unter dem Drehkreuz durch kraxeln und es bei der Ausgangstreppe versuchen? Aber die Einbahn-Symbole passten da auch nicht so richtig. Da erblickten wir plötzlich im Nebengebäude den Hinweis Caisse. Na toll, so was habe ich jetzt auch noch nicht so oft erlebt dass sich die Kasse nicht im Talstationsgebäude befindet. Und eine bessere Beschriftung wäre vielleicht auch nicht ein all zu grosser Luxus...
Als wir die Tickets in das Lesegerät schoben war der Widerstand vom Drehkreuz deutlich geringer. Am Ende der Treppe empfing uns schon der Liftwart, der uns mitteilte dass die nächsten Gondeln in ein paar Minuten kommen. Denn diese Anlage wird bei geringen Passagierfrequnzen als Gruppenumlaufbahn betrieben. Schon bald ratterte die erste Gondel in die Station. Jedoch einsteigen konnte man da nicht. Denn die erste und letzte Gondel der beiden Gruppen werden mit einem farbigen Plastikschlauch markiert, der in den Skiköcher eingeklemmt ist und somit den Zugang versperrt. Aber schon bald war es so weit, die erste Fahrt mit einem Poma Oeuf !
Nachdem wir das leicht bewölkte Panorama in Richtung Genfersee genossen hatten, stellte sich die Frage wie es weiter geht. Einen Ausflug auf den Pic Borée wäre zwar sehr verlockend gewesen, aber sowohl die sommerliche Temperatur als auch die knappe Zeit hielten uns davon ab. So gab es halt eine kleine Rundwanderung auf dem Hochplateau. Unter der Bergstation durch ging es rüber zur ehemaligen Bergstation der alten 2er Gondelbahn. Da die Einfahrt der Gondeln sehr tief gelegen ist, käme es wohl regelmässig zu Kollisionen zwischen Fussgänger und den Kabinen. Somit ist es verboten vor der Bergstation durchzulaufen. Dafür gibt es einen langen und verwinkelten Gang durch die Station hindurch. Auf der anderen Seite mussten wir dann mal runter auf das Plateau laufen. Jedoch der Abstieg war gar nicht so einfach. Durch den Regen der vergangenen Tage war der Waldweg eher eine sumpfige Angelegenheit. Wobei bestimmt auch die weidenden Kühe ihren Beitrag für diese Schlammschlacht geleistet haben. Mehr oder weniger querfeldein ging es dann zur Talstation vom sehr klapprig wirkenden Skilift Accès 1. Auf einem Holzbrett vor dem Wärterhäuschen gab es eine kleine Mittagspause. Danach ging es auf dem Plateau weiter zu den anderen Lifte. Muss sagen dieses Skigebiet ist für einen Liftfan durchaus praktisch. Innerhalb von ein paar wenigen Minuten können, bis auf eine Ausnahme, alle Lifte fotografiert werden. Andererseits hinterlässt diese Liftdichte ein ziemlich chaotischen Eindruck. Ab den parallelen Skilifte Chouca ging es leicht bergauf. Aber bei dieser Affenhitze waren wir wirklich froh dass wir uns entschieden haben nicht bis auf den Pic Borée hochzulaufen. Beim Sessellift La Frasse konnte man ein paar Angestellte bei der Revision beobachten. Muss sagen bei dieser Anlage war es bitter notwendig dass die Gehänge mit einer Spraydose frisch eingeölt worden sind. Wobei sich etwas später herausstellte dass dieser Sessellift noch nicht die grösste Rostlaube ist.
Etwas später standen wir vor der Talstation vom Sessellift Borée. Dank einer fehlenden Abdeckung konnte man da in sein Innenleben blicken. Und da musste man wirklich sagen zum Glück verwehrt im Winter eine Abdeckung den Blick in die Technik. Sonst kriegen ja die Passagiere noch Angst. Andererseits wie kann ein solcher Lift die strengen EU-Vorschriften noch einhalten ?
Danch ging es über einen kurzen aber steilen Aufstieg entlang dem Skilift Accès 3 wieder zur Bergstation der Gondelbahn. Da wir noch zu viel Zeit hatten setzten wir uns vor der Station auf eine Bank und dösten ein bisschen vor uns hin. Denn selbst auf dieser Höhe war dieses Sommerwetter nun zu heiss. Anhand der Vibrationsgeräusche, die die Stützen von sich gaben, konnte man sehr gut vorhersagen wann die nächste Gruppe von Gondeln durch die Station donnern wird. Wir fanden dieses akustische Spektakel durchaus praktisch. Denn da benötigt der Liftwart keine Glocke, die die Ankunft der nächsten Gondel verkündet. Er muss einfach auf das gesumme der Stützen hören.
Um 16:40 ging es mit der Gondel wieder runter. Nach einem Gespräch mit dem Liftwart ging es nach draussen um auch noch die Talstation auf der Speicherkarte zu verewigen. Der Blick nach oben war sehr wehmütig. Einerseits wird hier in ein paar Jahren eine neue Bahn stehen, andererseits war uns auch klar dass dies für uns vielleicht die erste und letzte Gelegenheit war mit einem Poma Oeuf zu fahren.


Punktlich um 17:30 hielt der Bus an der Haltestelle. Da wir die einzigen Passagiere waren, erkundigte sich der Fahrer wo wir in Evian aussteigen wollten. Zuerst sagten wir bei der Ländte. Aber da kam uns in den Sinn dass wir eigentlich auch noch mit dem Funiculaire fahren wollten. Aber das war für den Fahrer offensichtlich kein Problem. Er änderte in Evian ganz leicht die Route ab und so konnten wir vor der Zwischenstation Buvette Cachat aussteigen. Schon bald fuhr ein Holzkistchen in Richtung Tal in der Station ein. Eigentlich wollten wir zuerst zur Bergstation fahren und dann erst ins Tal. Aber die Wagenbegleiterin hat dann irgend etwas gesagt dass der nächste Kurs die letzte Fahrt sei. Somit sind wir halt eingestiegen. Durchaus positiv finde ich dass diese historische Anlage gratis benützt werden darf. Wo kann man denn sonst gratis mit einer Seilbahn fahren ?
Dank der unfreiwilligen Programmänderung haben wir noch die 18:00 Fähre nach Lausanne erwischt. Auf der Fahrt konnte man noch einmal schön rüber nach Thollen blicken. Aber die planierte Talabfahrt ist aus der Ferne nicht wirklich eine Augenweide. In Lausanne hatten wir noch genügend Zeit um mit der neuen Metro die ganze Strecke abzufahren. Danach deckten wir uns im Bahnhof mit Getränke und Eis ein, bevor wir uns trennten, da jeder auf dem möglichst schnellsten Weg nach Hause fahren wollte.


War bestimmt ein verrückter Ausflug. Jedoch die Fahrt mit einem Poma Oeuf ist ein Must für einen Seilbahnliebhaber.


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