Date / Datum
Sonntag 12.04.2009

Secteurs / Sektoren

Météo / Wetter
Bewölkt

Attente / Wartezeiten
Min

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Installations ouverte / Geöffnete Anlagen

Installations fermée / Geschlossene Anlagen

Gefahrene Anlagen

Der stark bewölkte Himmel war keine freundliche Einladung für einen tollen Skitag. So musste ich mich auf die Suche nach einem alternativen Programm machen. Beziehungsweise ich konnte endlich ein schon lange vorgesehenes Ziel verwirklichen. Im letzten Jahr wurde in Vers l'église ein Ortsmuseum eröffnet und die erste Ausstellung widmet sich dem Thema Wintersport im Ormont-Tal. Gemäss der Museumswebsite soll man in der Ausstellung auch etwas über Bergbahnen erfahren. Da das Museum über sehr eingeschränkte Öffnungszeiten verfügt, wäre der heutige Tag eine gute Gelegenheit um dieses Museum zu besuchen. Die Ausstellung läuft zwar noch bis Ende Oktober 2009 und im Sommer wäre der Museumseintritt in der Diablerets / Villars Free Access-Card inbegriffen. Aber man weiss ja nie was in einem halben Jahr noch alles dazwischen kommt. Von dem her zog ich die Schuhe an und machte mich auf den Weg.
Nach einer guten halben Stunde Fussmarsch über die dahinschmelzende Langlaufloipe erreichte ich das Museum, das in der alten Post von Vers l'église eingerichtet wurde. Das Museum ist nicht zu übersehen. Einerseits ist über das Strässchen ein Seil mit Teller von einem kuppelbaren Skilift gespannt. Ich nehme mal an dass diese Teller vom benachbarten Skilift stammen. Neben dem Eingang befand sich auch noch eine alte silberfarbene Gondel. Da es sich um das Ortsmuseum vom Ormont-Tal handelt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross dass diese Kabine vom Pic Chaussy stammt.
Die Ausstellung ist in vier Räumen untergebracht. Im ersten Zimmer werden die verschiedenen Wintersportarten und Sportgeräte vorgestellt. Nebst alten Holzskier kann man auch Schlitten und mit Steuerrad ausgerüstete Holzbob's bestaunen. Müde Besucher können sich in einem alten Sessel vom Oldenalplift entspannen und über Kopfhörer alte Radiomitschnitte zum Thema Wintersport anhören.
Der zweite Raum hat sich dann mit dem Thema beschäftigt, wegen dem ich effektiv angereist bin. Nun die Anzahl an Seilbahnrequisiten war eher bescheiden. Eine alte und leider beschädigte 2er Gondel der Isenaubahn und einem Tellergehänge, vermutlich vom Skilift in La Forclaz, war schon fast Alles. Auch der Informationsgehalt der Texte und Bilder auf den Tafeln hielt sich für einen Seilbahnexperten und Regionenkenner in Grenzen. Die meisten Bilder und Textinformationen waren mir schon bekannt. Aber die Ausstellung war keineswegs ein Flop. Denn auf einem Bildschirm flimmerte eine Diaschau. Nebst Bilddokumenten zum Thema Wintersport und bekannten Seilbahnbilder, wurden auch einige hochinteressante Raritäten gezeigt. Dieses Material hat sogar zur Folge dass auf skichablais.net einige Korrekturen und Ergänzungen erforderlich sind !
Nachdem sich auf dem Bildschirm die Bilder wieder wiederholt haben, bin ich über die Treppe ins Obergeschoss gestiegen. Der dritte Raum war vor allem eine Ahnengalerie von Einheimischen, die den Wintersport geprägt haben. Die meisten Tafeln habe ich gar nicht angeschaut. ;) Aber in einer Ecke stand ein Computer, wo man sich noch einmal durch alle Bilder klicken konnte, die in der Ausstellung beziehungsweise auf dem Bildschirm im Erdgeschoss gezeigt wurden. Tja, jetzt müsste diese Bildersammlung einfach noch an der Kasse als CD-ROM erhältlich sein und dann wäre der Tag perefekt.
Im vierten Raum war ein Kino eingerichtet. Nebst einfachen Gartenstühle konnte man auch auf einem alten Städeli-Lattensessel platz nehmen. Die Filme konnte das Publikum selbst auswählen. Beim Eingang war eine Liste mit sämtlichen Filmen (ca. 40 Stück) aufgelegt und über eine Zehnertastatur konnte der gewünschte Film ausgewählt werden. Nebst Kurzfilmen bzw. Fragmente, wohl aus der Wochenschau herausgeschnitten, die nur ein paar wenige Sekunden dauerten gab es auch Filme die so ca. 10 Minuten dauerten. Alle Filme behandelten direkt oder indirekt das Thema Wintersport. Aber vermutlich aus Mangel an geeignetem Material waren nicht nur Filme aus dem Ormont Tal im Sortiment. Nun den ultimativen Seilbahnfilm gab es natürlich nicht. Aber trotzdem schlägt in einigen Filmen das Herz eines Eisenbahn- oder Seilbahnliebhabers höher, wenn auf einer kurzen Sequenz eine Gondel aus der Station rumpelte. Nachdem ich eine unzählige Menge an Filmen durchgeackert hatte, war der Zeitpunkt gekommen um das Museum zu verlassen, damit ich den Zug zurück nach Les Diablerets erwischte.
Leider war die Antwort, auf die Anfrage zwecks Weiterverwendung der Seilbahnbilder auf meiner Website, negativ ausgefallen. Offensichtlich muss selbst das Museum horrende Lizenzgebühren an die Urheberrechtsverwertungsgesellschaften abliefern. Somit ist es natürlich verständlich dass sie das Material nicht weitergeben dürfen. Andererseits ist es auch klar dass nach dem Ende der Ausstellung eine grosse Menge an wertvollen Material wieder für Jahre in irgend einem Archiv ungenutzt verstaubt.




Die Ausstellung ist alles andere als einfach eine systemlose Anhäufung von verstaubten Requisiten in irgend einem kleinen unbekannten Ortsmuseum. Die Ausstellungsmacher haben sich auch nicht gescheut "moderne" Technologie einzusetzen. Es ist natürlich klar dass die Ausstellung den Hunger eines fanatischen Seilbahnfans nicht stillen kann. Doch ich war positiv überrascht dass nebst den Standartmaterial auch noch ein paar wenige Leckerbissen zum Vorschein gekommen sind.


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