Date / Datum
Sonntag 24.05.2015

Secteurs / Sektoren
Schwarzsee Riggisalp
Schwarzsee Schwyberg

Météo / Wetter
Bewölkt

Attente / Wartezeiten
Min

Les départs selon horaire sont calculés par 0 minutes. Sauf en cas de retard ou en raison des fort affluences qu'il fallait attendre le prochain départ.
Planmässige Abfahrten werden als 0 Minuten berechnet. Es sei denn es kommt zu Verspätungen oder aufgrund von Grossandrang muss die nächste Abfahrt abgewartet werden.



Installations ouverte / Geöffnete AnlagenSchwarzsee - Riggisalp
Trainer Gypsera

Installations fermée / Geschlossene Anlagen

Gefahrene AnlagenSchwarzsee - Riggisalp

Vor Jahrzehnten als der Taktfahrplan eher in der Theorie existierte und auf meiner Stammstrecke noch Regional- und Eilzüge verkehrten freute ich mich besonders auf die wöchentliche Zugsfahrt vom Land in die Stadt zum Musikunterricht. Denn in den Zügen der BLS war am Kleiderhaken eine Zeitschrift aufgehängt. Der Name ist mir entfallen, jedoch der Herausgeber war der Verband des öffentlichen Verkehrs. Auf jeden Fall habe ich diese Zeitschrift immer mit Interessen gelesen, da darin immer ein paar Seiten zu den Neuigkeiten im Seilbahnbereich enthalten waren. Dabei habe ich einmal einen Artikel über den geplanten Ersatz des 1er Sessellifts durch die kuppelbare 2er Sesselbahn in Schwarzsee gelesen. Vermutlich war es das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein Photo von einem 1er Sessellift sah.
Ein paar Jahre später bin ich mit meinen Eltern als Sonntagsspaziergang von Plaffeien nach Schwarzsee gelaufen. Leider war Nebensaison und die beiden Sessellifte ruhten sich bis zur Sommersaison aus. Aber es war das erste Mal, dass ich eine Kompaktstation aus der Ferne sah. Erst in Les Diablerets bin ich dann erstmalig auf einer Sesselbahn mit Kompaktstationen gefahren. Schwarzsee habe ich nach diesem Ausflug aus den Augen verloren.
In der Zwischenzeit sind die Regional- und Eilzüge Bestandteil der Berner S-Bahn und ein saubererer Taktfahrplan ist die Norm. Ein Teil des Rollmaterials ist mit einem neuen Anstrich immer noch im täglichen Einsatz, jedoch die Raucherabteile gehören der Vergangenheit an. Die Kundenzeitschrift wurde durch die Zeitschrift via abgelöst, was ich sehr bedaure. Der Vorgänger war sehr technisch orientiert und das via ist für die Allgemeinheit ausgerichtet. Themen zu Seilbahnen sind da die seltene Ausnahme und dann kommt die Technik eh zu kurz. Aber egal durch das Internet und die Mitgliedschaft in Seilbahnforen habe ich in der Zwischenzeit gelernt, dass der 1er Sessellift ein sogenannter Kombilift war. Auch das Ende der Lifte am Schwyberg habe ich auch mitbekommen.
Ein weiteres Jahrzehnt später suchte ich ein Ausflugsziel, das über Pfingsten eine geöffnete Bergbahn anbietet. Da ich in den letzten Jahren sehr viele Gebiete abgeklapperte, wird die Suche nach etwas Neuem immer schwieriger.
Da fiel mir ein, dass es in meiner Nähe eine kuppelbare 2er Sesselbahn gibt, mit der ich noch nie gefahren bin. Vermutlich ist es sogar die nächstgelegenste kuppelbare Sesselbahn mit der ich fahren kann? Somit ging es am nächsten Tag mit S-Bahn und IC nach Fribourg wo ich im unterirdischen Busbahnhof auf den Bus in Richtung Schwarzsee umsteigen konnte. Es ist irgendwie schon kurios mit einem Gelenkbus in die Berge zu fahren. Aber bei diesem Menschenansturm war auch schon fast ein einziger Gelenkbus zu klein und es kam zu vereinzelten Stehplätze, was bei einer stündigen Fahrt auch nicht gerade komfortabel ist. Zudem hat der Chauffeur die Türen erst ein paar wenige Minuten vor Abfahrt geöffnet und Alle mussten zwecks Ticketkontrolle Vorne einsteigen. Dies war der Pünktlichkeit auch nicht gerade zuträglich. In Schwarzsee Gypsera stieg ich wie die meisten anderen Passagiere aus. Ich suchte dann ein Geschäft um ein wenig Proviant einkaufen zu können. In einem winzig kleinen Dorfladen wurde ich dann fündig. Erstaunlich, dass dies der Einzige Laden sein soll? Anscheinend kaufen die Leute in Plaffeien ein? Danach ging ich zur Talstation der Sesselbahn. Aber es traf mich fast der Schlag! Nein diese Schlange tue ich mir nicht an. Ich war definitiv nicht der Einzige in Schwarzsee. So folgte ich halt zu Fuss dem Wegweiser in Richtung RIggisalp. Als erstes Etappenziel erreichte ich die Bergstation vom Skilift Gypsera. Rund 30 Minuten später erreichte ich die Talstationen der Sesselbahn Kaiseregg und Skilift Riggisalpboden. Aber anstatt dem direkten Weg zur Riggisalp zu folgen marschierte ich weiter in Richtung Kaiseregg. Auch wenn es mich gereizt hätte bis zur Bergstation der 4er Sesselbahn zu gehen zweigte ich oberhalb des Hürlisboden in Richtung Riggisalp ab. Ab der Alphütte Riggisalp bin ich dann in der Menschenmasse angekommen und ich überholte im Turboschritt eine Familien, die aufgrund von quengelnden Kindern eine Familienkrise durchmachte weil sich die Eltern bei der Erziehung nicht einig waren. Vater und Sohnemann hätten sich wohl eher einen Sonntag vor der Glotze vorgestellt anstatt in der Gegend herum zu latschen. Somit weiss ich auch nicht ob der kleine oder grosse Mann stärker trotzte. So stellt man sich einen netten Familienausflug an einem Feiertag sicher nicht vor.


Ich wollte nicht all zu lange in dem Getümmel bleiben und ging zur Bergstation. Der Liftmann deutete mir, dass ich aufsitzen soll. Erst als ich in fragte ob ich das Ticket im Tal lösen soll meinte er ich solle rasch zu seinem Häuschen kommen. Hier verkaufte er mir dann das Ticket für die Talfahrt. Mit 1300 Meter ist es eher eine kürzere Anlage. Aber sie gehört zur ersten Generation der modernen Anlagen mit einer Kompaktstation aus dem Hause Garaventa. Nun gut die Talstation befindet sich weiterhin in einem gemauerten Gebäude mit dem kombinierten Antrieb und Abspannung. Hier befindet sich auch das Drehkreuz für die Ticketkontrolle der Talfahrten. Es wäre problemlos möglich gewesen an das Seitenfenstern der Kasse zu klopfen um ein Ticket zu erwerben um nicht unter der Sperre durchkriechen zu müssen.
Ich ging dann zur Talstation des Skilifts Gypsera und beobachtete ein wenig das Treiben der Rodelbahn. Hätte es ein bisschen weniger Leute gehabt, dann hätte ich mir wohl auch eine Fahrt gegönnt.
Danach marschierte ich entlang des linken Seeufers in Richtung Schwarzsee Bad. Hier suchte ich zuerst die Talstation der abgebrochenen Sesselbahn Schwyberg auf bevor ich auf den TPF Bus zurück nach Freiburg wartete. Hatte den wesentlichen Vorteil, dass ich in Ruhe einen Sitzplatz auswählen konnte, bevor der Bus in Gypsera getürmt worden ist. Wobei es weniger Passagiere hatte als bei der Hinfahrt. Von Fribourg ging es mit dem IC zurück nach Bern.
Manchmal ist das Leben schon sonderbar. Da reist man in der halben Welt herum und schöne und gut erreichbare Orte in der Nähe des Wohnorts werden über Jahrzehnte ignoriert. Ob es wieder mehrere Jahrzehnte dauern wird bis ich wieder zum Schwarzsee fahre, wird sich weisen?



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