Date / Datum
Samstag 30.08.2008

Secteurs / Sektoren
Grächen

Météo / Wetter
Schön

Attente / Wartezeiten
0 Min

Les départs selon horaire sont calculés par 0 minutes. Sauf en cas de retard ou en raison des fort affluences qu'il fallait attendre le prochain départ.
Planmässige Abfahrten werden als 0 Minuten berechnet. Es sei denn es kommt zu Verspätungen oder aufgrund von Grossandrang muss die nächste Abfahrt abgewartet werden.



Installations ouverte / Geöffnete AnlagenGrächen - Hannigalp
Grächen - Seetalhorn

Installations fermée / Geschlossene Anlagen

Gefahrene AnlagenGrächen - Hannigalp
Grächen - Seetalhorn

In Grächen stehen zwei 6er Gondelbahnen aus dem Hause Von-Roll Habegger auf der Abschussliste. Somit war es höchste Zeit um zusammen mit einem Forenkollegen so rasch als möglich dorthin zu fahren, bevor es zu spät ist. Doch der Ausflug war gefährdet, da sich meine Wanderschuhe gerade beim Schuster befanden. Zum Glück fand ich im Keller ein Paar alte Wanderschuhe von meinem Vater, die einigermassen passten und optisch einen anständigen Eindruck hinterliessen. Somit konnte die geplante Tour doch noch statt finden.
Auf der Hinfahrt erwischten wir ein direktes Postauto von Visp nach Grächen und somit ist das Umsteigen in St. Niklaus entfallen.
Von der Endstation ging es zur Talstation der Gondelbahn zum Seetalhorn. Hier lösten wir eine Rundreise.
Die Anlage am Seetalhorn wird nur noch im stündlichen Gruppenbetrieb gefahren. Dies ist den Passagierfrequenzen nicht besonders zuträglich. Im Winter macht die fehlende Talabfahrt die Attraktivität der Bahn auch nicht besser. Und zum Schluss ist der ganze Hang in Bewegung, was den Weiterbetrieb zusätzliche erschwert. Deswegen soll diese Anlage beim Ablauf der Konzession ersatzlos abgebaut werden. Als Ersatz soll die Sesselbahn Stafel für den Sommerbetrieb ertüchtigt werden und zwischen der Bergstation der Hannigbahn und Stafel soll eine TschuTschu-Bahn verkehren.
Die technischen Schwierigkeiten der Gondelbahn bemerkt man als Passagier bei der Beschränkung der Plätze auf 4 statt 6 Personen. Dazu wurde auf den beiden Plätze neben der Türe eine Kartonkiste festgebunden. Kurioserweise wurden sogar noch moderne CWA Kabinen beschafft, so dass nun zwei Kabinentypen im Umlauf sind. Die Bahn muss sich mit einer Höhendifferenz von 1220 Meter und einer Streckenlänge von 2806 Meter überhaupt nicht verstecken und den Passagieren wird eine steile und spektakuläre Fahrt über hohe Stützen geboten.
An der Bergstation war in einer Vitrine ein Seilstück der Sesselbahn Plattja und Gabelhorn ausgestellt. Wir nahmen an dass es sich beim Gablhorn um den Vorgänger der kupppelbaren 4er Sesselbahn Stafel handelte? Erst viel später erfuhren wir, dass wir uns da ziemlich getäuscht haben und es effektiv ein paar Meter von der Bergstation entfernt einen LSAP-Sesselbahn gibt, deren Stationen und Stützen noch zu sehen sind.
Nachdem ich ein paar Schritte ging hatte ich am rechten Fuss plötzlich ein komisches Gefühl. Schlussendlich stellte ich fest, dass sich die Sohle ablöste. Na toll... Anscheinend wurde der Mangel erst durch die Bewegung ausgelöst... Die Frage nach Klebeband hat der Maschinist der Gondelbahn abgelehnt. Wohl auch als Sorge, dass ich mit diesem Gebastel auf die anspruchsvolle Tour gegangen wäre. Schlussendlich blieb uns nichts anderes übrig und ich und mein Kollege haben sich getrennt. Er nahm die Höhenwanderung in Richtung Hannigalp in Angriff und ich fuhr bei der nächsten Abfahrt wieder zurück ins Tal.


Als ich das Dorf querte hatte ich plötzlich auch auf der linken Seite ein komisches Gefühl und siehe da auch hier lösten sich die Sohle ab... Da mir dieses Geflatter auf die Nerven ging, riss ich die Sohlen vollständig ab. Somit dienten die Schuhe als eine Art feste Hüttenfinken und meine Füsse waren immerhin vor spitzen Steinchen und Disteln geschützt.
An der Hannigbahn löste ich eine Retourfahrt. Obwohl die Bahn technisch gesehen praktisch baugleich zum Seetalhorn ist, gibt es signifikante Unterschiede. Obwohl nur rund 500 Meter kürzer macht sie nicht einmal die Hälfte der Höhendifferenz. Kurioserweise befindet sich hier ein Unterflurantrieb im Tal und die Abspannungen auf dem Berg. An der Stromversorgung kann es wohl kaum liegen, da es auf der Hannigalp bereits vor dem Bau der 6er Gondelbahn Skilifte gab? Dafür ist die Förderleistung mit 1200 Pers/h rund ein Drittel höher als bei der spektakulären Schwesteranlage.
Auf der Hannigalp stieg ich den Abhang hoch, um die Bergstation der Sesselbahn Baergji zu erreichen. Dies traute ich mir trotz des lädierten Schuhwerks zu. Ich hatte es ja nicht eilig und konnte entsprechend sorgfältig gehen. Auch eine Inspektion des Doppelskilifts Haerdera lag drin, bevor ich zurück zur Bergstation der Gondelbahn ging. Hier setze ich mich auf eine Bank und versuchte meinen Kollegen zu erreichen. Anscheinend befand der sich gerade in einem Funkloch und er bemerkte meinen Anruf erst 3/4 Stunden später. Anscheinend zog sich der Weg in die Länge und er strengte sich an, noch vor der letzten Talfahrt das Ziel zu erreichen. Dafür begegnete er auf dem Weg sogar Steinböcken und aus der Ferne konnte er die Überresten des sagenumwobenen Skilifts Sputnik erspähen.
Kurz vor Betriebsschluss hat er dann doch noch das Ziel erreicht und wir konnten gemeinsam mit der Gondelbahn runter fahren. Grundsätzlich ist es nichts aussergewöhnliches dass Seilbahnen bei geringeren Passagierfrequenzen mit einer reduzierten Geschwindigkeiten verkehren. So kann das Material geschont und Energie gespart werden. Aber als wir uns in der Hälfte der Strecke befanden wurde der Turbogang eingelegt. Anscheinend wollte das Personal in den Feierabend und man wollte die Anlage möglichst rasch leer räumen.
Mit dem Postauto ging es nach St. Niklaus, wo wir auf die MGB in Richtung Visp umsteigen mussten. Hätte nicht gedacht, dass ich so schnell wieder mit der MGB fahren werde. Erst 20 Tage zuvor fuhr ich zum ersten Mal mit der MGB nach Zermatt.


Schade, dass bald zwei Anlagen aus dem Hause Von Roll-Habegger verschwinden werden. Andererseits soll uns die praktisch baugleiche Anlage am Rellerli, mit der kuriosen Kurvenstütze, noch ein wenig erhalten bleiben. Das wäre der viel herbere Verlust.
Offensichtlich ist es ein bekanntes Problem, dass sich bei älteren Wanderschuhen die Sohlen ablösen und viele Berggänger können ähnliche Erlebnisse erzählen. Das heisst es bringt nichts Wanderschuhe zu lagern, weil man hofft dass man sie irgendwann später noch mal gebrauchen kann! Ein chemischer Prozess zwischen den Materialien führt dazu, dass sich plötzlich die Sohlen ablösen. Besonders perfide, dass dies im Innern geschieht und von Aussen nicht unbedingt erkennbar ist. Immerhin hatte ich das Glück, dass es gerade neben einer Seilbahnstation geschah und ich nicht auf die teure Rettung per Hubschrauber angewiesen war. Zudem bin ich auch nicht ungerne mit dieser spektakulären Gondelbahn zurück ins Tal gefahren ;)


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